Eine Shopping-Tour ohne schlechtes Gewissen

 

Wer stellt sich bei einer Shopping-Tour nicht die Frage: „Kann ich dieses Kleidungsstück guten Gewissens kaufen oder wurde dieses wunderschöne Oberteil von schlecht entlohnten Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen aus fernöstlichen Ländern hergestellt?“

Heute kann man sich da bei großen Modegeschäften bzw. Modeketten nicht mehr so sichern sein, woher diese Jeansjacke, das Oberteil oder das Hemd tatsächlich stammt.

 

Nicht so in der Oberlausitz!

 

 

Das im Jahr 2016 gegründete Modelabel LABA produziert Kleidungsstücke und Accessoires, die sich primär mit der Region rund um die Oberlausitz beschäftigen. Hierzu werden unterschiedliche Künstlerinnen und Künstler aus der Region sowohl in der Produktion, als auch im Gestaltungsprozess und darüber hinaus mit einbezogen. Doch ein entscheidend wichtiges Merkmal dieses Modelabels ist die freiwillige Selbstverpflichtung zu ihren Unternehmenswerten. LABA legt bei der Ware besonders Wert auf die Achtung der Menschenrechte, weshalb Produkte unter „sklavenähnlichen Bedingungen“ (vgl. laba.de) für dieses Modelabel nicht in Frage kommen. Stattdessen legt LABA bei der Warenauswahl ein besonderes Augenmerk auf Zertifizierungen zum fairen Handel, auf die Nutzung von regionalen Rohstoffen und Herstellungsverfahren. Mit ihren Einnahmen unterstützt LABA verschiedene Vereine wie die Oberlausitzer Tafel e.V., die GanzMacher e.V., Bautzen rollt e.V., Circle e.V. und Mission Lifeline e.V. und engagiert sich zusätzlich in einigen sozialen Projekten wie z.B. „genialsozial“. Bei „genialsozial“ setzen junge Menschen, insbesondere Schülerinnen und Schüler, mit einem Tag Arbeit ein Zeichen die Armut, primär in Entwicklungsländern, zu verbessern.

Was bedeutet die Abkürzung LABA?

 

Hinter dieser Abkürzung steckt die Bezeichnung „Lauter Bautzner“ und ist ein von Gerhard Zschau im Jahr 2009 gegründeter Internet-Blog. Dabei ging es in diesem Blog zunächst hauptsächlich um aktuelle Ereignisse und Neuigkeiten in Bautzen. Er selbst stammt aus Bautzen und ist gelernter Fischer, kein Modedesigner.

Wie fand er dann seine Leidenschaft zur Mode?

Seine Meinung Kleidung sei immer auch politisch, entführte ihn in die Welt der Mode. Davon unterscheidet sich auch das Modelabel LABA von anderen Modeketten. Sein Ziel: „Facetten der Oberlausitz zu zeigen, ihre Geschichten und Besonderheiten“. Storyfashion nennt sich die Webseite, auf der LABA die einzelnen Hintergrundgeschichten zu jedem Produkt vorstellt. Darunter befindet sich auch die Geschichte der „Kaffeefilter-Tüte“, bei der insbesondere die Dauerausstellung („Kaffeefilter-Tüte // Gegenstücke“) großes Aufsehen erregt. An alle Kaffeeliebhaber: Dies ist keine gewöhnliche Kaffeemaschine mit Kaffeefilter! Die kamin-rote handverzierte Kaffeemaschine bringt ein Stück Oberlausitz in Ihr heimisches, gemütliches Reich. Die Ausstellung besteht hauptsächlich aus Bildern mit der „Kaffeefilter-Tüte“ umrandet mit verschiedenen Szenerien, die sog. „Gegenstücke“. Wie bereits erwähnt, trägt die Produktion dieser Kaffeefilter-Tüte eine langwierige Töpfer-Tradition mit sich. Die Dickwandigkeit des Töpferwerks sorgt für langfristigen Wärmeerhalt und differenziert sich somit stark von den restlichen Mitstreitern.

Unter anderem verbirgt sich auch eine Geschichte hinter dem T-Shirt „Karpfen blau“. Prägend für dieses T-Shirt war die Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft, die sogar mit dem „UNESCO-Biosphärenreservat“ ausgezeichnet wurde. Die Oberlausitz verbindet demzufolge viel mit der Fischerei. Der erste nachgewiesene Teich hat seinen Standort in Bautzen und somit begann auch die Fischerei. Dabei zählt der Karpfen zu den kultiviertesten Fischen in der Oberlausitz. Der bereits oben genannte Titel „Karpfen blau“ leitet sich dabei primär vom gleichnamigen Gericht ab, wobei die Fischerei auch für den Landwirtschaftszweig steht, der die Region Oberlausitz charakterisiert.

Mehr dazu erfahren Sie unter: laba.de/storyfashion

Wodurch zeichnet sich LABA noch aus?

 

Die Motive mit denen LABA arbeitet, stammen alle von Oberlausitzern. Dahinter stecken demzufolge viel Kreativität und vor allem persönliche Geschichten. Sie selbst bezeichnen sich als fair, bio, lokal und weltoffen.

 

Was stellt LABA her?

 

LABA fokussiert sich nicht nur auf Kleidungsstücke wie Pullover, T-Shirts und Poloshirts, sondern auch auf die Herstellung von Beuteln (Turnbeuteln), Buttons und Sticker, sowie Postkarten und die bereits vorgestellte Kaffefilter-Tüte. Auf der Website bieten LABA zudem auch einige klassische und moderne Rezepte an wie Soljanka, Veggie-Bolognese und Hummus.

 

Eine neue Sensation im LABA-Shop ist der KIEP IT REAL (KIR) Rucksack. Passend zum Dauerthema Klimawandel. Der Name des Rucksacks leitet sich dabei von der im 19. Jahrhundert regelmäßig verwendetet Kiepe ab. Die Kiepe war früher ein Transportmittel, hauptsächlich für Reis, Gemüse und Obst. Und heute werden wir ihn hauptsächlich für den Transport von Laptops, Büchern und Tablets nutzen. Der KIEP IT REAL Rucksack setzt zudem ein Zeichen für Nachhaltigkeit, dass wiederum auf das Motto dieses Labels zurückgreift. Gemäß der Klimaproblematik hat LABA einen „alten“ Helfer zu einem neuen Trend verholfen. Der Rucksack besteht aus Weide und setzt somit ein Zeichen für Klimaneutralität.

Bei Interesse einfach auf den Link gehen: https://laba.de/blog/2019/06/20/der-rucksack-der-in-der-oberlausitz-waechst-eine-studie/

Wo kann ich LABA finden?

 

LABA hat seinen Sitz seit Anfang März dieses Jahres in Görlitz, bietet seine Produkte allerdings hauptsächlich im LABA Online-Shop an. Dennoch besteht die Möglichkeit LABA Produkte in anderen Geschäften wiederzufinden, denn LABA verkauft seine Produkte an Thalia Bautzen, an das Sorbische Museum in Bautzen und an Dailyfein in Görlitz. Außerdem ist LABA am 23. Mai 2020 auf dem TEXTILdorfFEST in Großschönau und am 19. und 20. Juni im Werk.Stadt.Camp in Görlitz vertreten.

 

Fazit: LABA – kein typisches Modelabel

 

LABA ist kein typisches Modelabel. Stattdessen identifiziert es sich mit seinen Kleidungsstücken und Produkten.

Was zahlreichen Unternehmen fehlt sind – Werte. LABA unterstützt nicht nur Künstlerinnen und Künstler aus der Region, sondern auch viele Vereine und setzt sich u.a. für fairen Handel und faire Arbeitsbedingungen ein. Nachhaltigkeit wird in diesem Unternehmen daher sehr groß geschrieben. Doch ist es nicht nur ein Unternehmen, das Nachhaltigkeit verspricht, im Gegensatz zu anderen Mitstreitern handelt LABA auch integer.

 

Im Zentrum dieses Unternehmens steht die Region Oberlausitz und ihre Mitbürger.